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Wer das Putten beherrscht, punktet!
Bild: istock.com/ArtMassa
07.11.2025 / Mixed
Putten: die richtige Technik
Die Technik des Puttens im Golfsport entscheidet über Erfolg oder Misserfolg auf dem Green. Eine präzise Putt-Technik kann die Schlagzahl erheblich reduzieren und für konstante Ergebnisse sorgen. Mit den richtigen Grundlagen wird das Putten zum stärksten Teil des Spiels.
Autor:in: VcG
Grundlagen des Puttens
Im Golf basiert die Technik beim Putten auf drei Säulen: Präzision, Konstanz und mentale Stärke. Grundsätzlich gilt, dass das Putten sehr individuell ist und es so viele Putttechniken wie Spielerinnen und Spieler gibt. Entscheidend ist also, eine Technik zu finden, mit der man am besten zurechtkommt. Am besten ist es, die verschiedenen Techniken, Putter-Modelle und Griffhaltungen auszuprobieren. Um konstant gut zu putten, ist es ratsam, bei der Technik zu bleiben und sie zu verfeinern. Ein ständiges Wechseln führt in der Regel zu keinen guten Ergebnissen. Auch wenn das Putten sehr individuell ist, sind ein paar Grundlagen zu beachten: Eine solide Technik beim Putten beginnt mit der richtigen Körperhaltung. Die Füße sollten parallel zur Ziellinie ausgerichtet sein, das Gewicht sollte sich gleichmäßig auf beide Füße verteilen. Die Augen sollten direkt über dem Ball positioniert werden, um die Linie optimal erkennen zu können. Generell kommt die Putt-Bewegung fast ausschließlich aus Schultern und Oberkörper, nicht aus den Handgelenken. Das Ziel ist ein ruhiger, pendelnder Putt mit einer geraden Schlagflächenführung. Zudem ist der passende Griff entscheidend. Mentale Vorbereitung und regelmäßiges Training sind unerlässlich, wie Frank Adamoiwcz uns in einem Interview und in seinem Ratgeber "Einputten – So holst Du Dir ein Gefühl für die Grüns" erläutert.Ballposition & Haltung
Die optimale Ballposition liegt bei Rechtshändern leicht links der Körpermitte. Der Ball sollte sich unterhalb des linken Auges befinden, um eine natürliche Pendelbewegung zu ermöglichen. Die Schultern sollten parallel zur Ziellinie verlaufen. Die Körperhaltung beeinflusst die Distanz und Richtung erheblich. Eine zu aufrechte Haltung kann zu inkonsistenten Ergebnissen führen. Idealerweise sollte man sich leicht vorbeugen, so dass die Arme frei schwingen können. Das Gewicht ruht hauptsächlich auf den Fußballen. Diese Grundposition schafft die Basis für einen kontrollierten Schwung. In unseren YouTube-Videos „Sicherer Putten“ und „Mehr Putts lochen“ geht PGA-Golf-Professional Marcus Bruns auf die Haltung und das Putten ein.Der richtige Griff
Die Art einen Putter zu greifen unterscheidet sich grundlegend von der Griffweise anderer Schläger, wie zum Beispiel eines Eisens oder eines Holzes. Drei Griffarten haben sich bewährt: der konventionelle Griff, der Kreuzgriff (Cross-Handed-Griff) und der Klauengriff (Claw-Griff).Der konventionelle Griff ist quasi der „Standardgriff“, er ist der am weitesten verbreitete Griff beim Putten. Hierbei greift beim Rechtshänder die linke Hand den Putter zuerst, oben am Griff. Der Daumen liegt mittig auf der Oberseite des Griffs und sorgt für die Ausrichtung der Schlagfläche. Die Finger umfassen den Griff locker, das Handgelenk bleibt neutral und stabil. Die rechte Hand kommt unter die linke. Der rechte Daumen liegt ebenfalls gerade auf der Oberseite des Griffs. Beide Daumen zeigen parallel nach unten auf die Schlagfläche – was für eine symmetrische Haltung sorgt, beide Hände bilden eine Einheit, es gibt keine dominante Hand. Der Putt wird mit einem ruhigen Pendel aus Schultern und Oberkörper gespielt, wobei die Hände den Schläger gemeinsam führen.
Das Besondere beim Kreuzgriff ist, dass die Position der Hände vertauscht ist: Bei Rechtshändern ist die linke Hand also unter der rechten. Dadurch liegen die Schultern automatisch waagerechter, und die Handgelenke bewegen sich weniger aktiv während des Putts. Der linke Daumen liegt mittig auf der Griffoberseite, der Griff läuft diagonal durch die Handfläche. Diese Hand kontrolliert die Richtung und Stabilität der Schlagfläche. Die rechte Hand greift oberhalb der linken, wie beim normalen Griff. Der rechte Daumen liegt ebenfalls gerade auf der Oberseite des Griffs. Der linke Zeigefinger kann entweder über den Fingern der rechten Hand liegen (Reverse Overlap) oder seitlich am Griff – je nach Gefühl. Entscheidend ist, dass die linke (untere) Hand den Schlag führt – sie kontrolliert die Schlagfläche. Die rechte (obere) Hand unterstützt nur und verhindert, dass sich die Handgelenke einknicken. Auch hier gilt, dass der Schlag aus der Bewegung der Schultern und Armen kommt, kaum aus den Händen.
Beim Klauengriff greift im Falle von Rechtshändern die linke Hand den Putter ganz normal, also konventionell oben am Griff. Der Daumen liegt mittig auf der Griffoberseite, und die Hand sorgt für die Führung und Kontrolle der Bewegung. Das Handgelenk bleibt stabil – diese Hand führt also im Wesentlichen den Putt. Die rechte Hand wird nun seitlich oder unterhalb des Griffs platziert – sie sieht dabei aus wie eine Klaue. Der Griff liegt zwischen Daumen und Zeigefinger, der Zeigefinger zeigt leicht nach unten oder ruht seitlich am Griff. Die rechte Hand übt kaum Druck aus – sie dient nur zur Stabilisierung.
Für Anfängerinnen und Anfänger empfiehlt sich ein Putter mit ausbalanciertem Kopf und mittlerer Länge. Blade-Putter bieten präzise Kontrolle, während Mallet-Putter mehr Stabilität liefern. Die Wahl hängt vom Schwungtyp und den persönlichen Vorlieben ab. Die Bedeutung des Putters und des Puttens ist beim Golfspiel nicht zu unterschätzen: „Der Putter ist zweifelsohne einer der wichtigsten Schläger im Bag“, meint Christophe Speroni von golfstun.de, was uns auch Putter-Papst Wiestaw Kramski in unserem Interview bestätigte.
Linie und Schwung
Das Lesen des Grüns ist eine Kunst für sich. Die Linie zum Loch bestimmt die Erfolgschancen maßgeblich. Golfende analysieren das Gefälle, die Graswuchsrichtung und eventuelle Breaks. Ein systematischer Ansatz hilft: Zuerst die Gesamtneigung erfassen, dann Details, wie Wellen, Neigungen und Feuchtigkeit berücksichtigen. Es gilt, ein Gefühl für das Grün und seine Charakteristik zu entwickeln. Der Schwung selbst folgt einer Pendelbewegung, denn diese „bestimmt maßgeblich, wie weit der Ball rollt,“ erklärt der Ex-Nationaltrainer Frank Adamowicz. Die Bewegung startet aus den Schultern, während die Handgelenke ruhig bleiben. Der Durchschwung sollte länger sein als der Rückschwung. Die Schlagfläche bleibt während der gesamten Bewegung rechtwinklig zur Linie.Effektive Übungen
Ein strukturiertes Training sollte verschiedene Bereiche abdecken. Kurze Putts unter zwei Metern trainieren das Vertrauen. Mittlere Distanzen zwischen zwei und fünf Metern schulen die Geschwindigkeitskontrolle. Lange Putts über fünf Meter entwickeln das Gefühl für die Geschwindigkeit des Grüns. Das richtige Gefühl beim Einputten entsteht durch konsequente Wiederholung. Denn neben dem repetitiven Training ist die Körperhaltung und mentale Stärke, der Schwung und der richtige Griff am Putter, sowie das Lesen des Grüns wichtig für sicheres Putten. Regelmäßige Übungen des Puttens verbessern die Technik des Golfenden nachhaltig. Hier ein paar Tipps für Trainingseinheiten von Jose Roberts für ein besseres Putten:Die Münz-Übung: Eine Münze unter den Ball legen und nach dem Schlag sichtbar lassen. Dies fördert den sauberen Ballkontakt ohne Boden zu berühren.
Gate-Drill: Zwei Tees links und rechts des Lochs aufstellen. Der Ball muss durch diese Gasse rollen. Diese Übung schärft die Richtungsgenauigkeit.
Distanz-Ladder: Putts über verschiedene Entfernungen vom selben Punkt. Beginnen mit einem Meter und schrittweise auf fünf Meter steigern.
Metronom-Training: Im gleichen Rhythmus putten, unabhängig von der Distanz. Mentale Vorbereitung vor Turnieren unterstützt diese Technik zusätzlich.