Das Magazin für clubfreie Golfer:innen

Am Anfang war das Holzei
Bild: Monica Deniers
30.04.2025 / Mixed
Golf: Geschichte mit Schlagkraft
Golf gibt es gefühlt schon ewig – aber wie hat eigentlich alles angefangen? Wer sich heute auf einem Golfplatz umsieht, sieht moderne Golfschläger, perfekt gepflegte Fairways und Hightech-Golfbälle. Allerdings war das nicht immer so.
Autor:in: Imke Ulrich/MSO
Die Geschichte des Golfsports ist spannend, doch woher kommt das Spiel eigentlich? Die Herkunft des Golfs lässt sich nicht zweifelsfrei belegen. Sicher ist aber, dass sich das Golfspiel über die Jahrhunderte hinweg deutlich verändert hat: Weg vom elitären Zeitvertreib gutsituierter, älterer Herrschaften, hin zu einem immer beliebter werdenden Freizeitsport, der zunehmend auch für jüngere Menschen attraktiv ist – nicht allein dank interessanter Einstiegsangebote und flexiblerer Spielmöglichkeiten, wie sie zum Beispiel die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) bietet.
Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung des Golfsports, finden heraus, wann Golf erfunden wurde, und gehen der Frage nach, wo Golf seinen Ursprung haben könnte.
Der Golf-Ursprung – niemand weiß genau, wann und wo Golf erfunden wurde, aber viele sind sich sicher: Die Wurzeln liegen in Schottland. Dort haben die Menschen schon im Mittelalter mit Schlägern auf Golfbälle geschlagen – allerdings nicht auf perfekten Greens, sondern auf wilden Wiesen und Stränden. Schon 1297 wird auch in Holland Golf gespielt. Der Name „Golf“ stammt vermutlich aus dem niederländischen Wort „kolf“ oder „colf“, das „Schläger“ bedeutet. Die Schotten übernahmen das Wort und entwickelten es weiter – bis es zur heutigen Bezeichnung „Golf“.
Im Jahr 1457 ist Golf so beliebt, dass der damalige schottische König James II. es historischen Aufzeichnungen zufolge sogar verbieten lässt. Er meint, dass sein Volk lieber Bogenschießen üben solle. Die Anziehungskraft des Golfsports ist aber so groß, dass das Verbot nicht lange anhält. Schon bald entstehen die ersten Golfplätze, auf denen sich die Spielenden treffen. Dies ist eine Variante der Geschichte. Andere Quellen behaupten, dass bereits im alten China oder im Römischen Reich Spiele existieren, die dem heutigen Golfspiel ähneln. Dass Golf um 1250 in den Niederlanden als Wintersport des Adels entstanden sei, besagt eine weitere Theorie. Ab Beginn des 15. Jahrhunderts beteiligten sich in den langen Wintermonaten auch Bauern an diesem Spiel, das ab dem 16. Jahrhundert durch niederländische Kaufleute nach England gebracht und dort mangels Eisflächen auf Wiesen gespielt wurde. Wer hat den Golfsport denn nun erfunden? Die Niederländer, Schotten, Römer oder Chinesen? Eines ist klar: Die wohl bekannteste Theorie über die Ursprünge des Golfens liegt in der Geschichte Schottlands. Hier werden im 16. Jahrhundert die ersten offiziellen Golfregeln festgelegt, und das Spiel wird immer populärer.
Dem Deutschen Golf Archiv zufolge auch in Deutschland: Hier üben 1575 Kölner Lateinschüler eine virtuelle Golflektion aus einem niederländisch inspirierten Schulbuch, während der Geograph und Pädagoge GutsMuths 1796 Bürgersöhnen das Spiel der ‚Schottländer‘ zur körperlichen und geistigen Übung und Erholung anrät. Spielverliebte Jugendliche in Bad Cannstatt starten um 1890 inspiriert von englischen Internatskameraden ihre 'Out Door Games'. Mit großem Enthusiasmus gehört das Golfspiel am Neckarufer zum Repertoire; Regelkunde inklusive.
Mit der Zeit entwickelt sich das Material der Schläger weiter und gleichzeitig präzisiert sich die Organisation des Spiels. Die ersten offiziellen Golfclubs entstehen, und die Spieler beginnen, sich in Golfverbänden zu organisieren. Im Jahr 1900 wird Golf erstmals als Disziplin bei den Olympischen Spielen in Paris aufgenommen, 1907 der Deutsche Golf Verband (DGV) gegründet. Richtig in Schwung kommt der Golfsport allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg: In den folgenden Jahrzehnten geht es langsam aber stetig aufwärts. Waren 1951 erst 2.700 Golfende in 39 Clubs aktiv, so zählt der DGV zwanzig Jahre später schon 21.000 Golfende und 100 Clubs.
Golf als Trendsport?
Das ist in den 1970er Jahren noch undenkbar. Damals gilt der Golfsport einer gehobenen, in sich geschlossenen Gesellschaft als elitärer Zeitvertreib. Mehr Wohlstand, Freizeit und Mobilität machen ihn jedoch in den 1980er Jahren für eine wachsende Zahl von Menschen interessant. Noch für einige Jahre bleiben die Golfenden ein recht exklusiver Kreis. Vor der Aufnahme in einen Golfclub ist zu der Zeit häufig eine lange Warteliste zu überwinden, auch zwei Bürgen haben zu müssen gehört damals zur gängigen Praxis. Dennoch steigt die Zahl der Aktiven: 1980 umfasst der DGV schon 49.211 Golfende und 160 Clubs. Mit dem Gewinn des US-Masters-Turnier 1985 in Augusta rückt Bernhard Langer den Golfsport ins Bewusstsein seiner Landsleute und wird zum überaus bekannten Aushängeschild des Sports. Der Golfvirus verbreitet sich weiter: 1990 sind bereits 141.885 Golfende und 313 Clubs im DGV organisiert, heute sind es 686.708 in 821 Clubs.
Mit der Gründung der VcG 1993 und dem allgemein auflebenden Interesse am Golfsport kommt die gesamte Angebotsseite in Bewegung. Flexible Konzepte, günstige Spielgebühren, öffentliche Golfanlagen, zum Großteil sogar ohne Platzreife bespielbar, Kurzplätze und innerstädtische Driving Ranges, Indoor-Golfanlagen, verschiedene Mitgliedschaftsformen und Schnuppermöglichkeiten entstehen und bieten bis heute Jedermann die Möglichkeit, prominenten Golfenden wie Hard-Rocker Alice Cooper, Top-Model Claudia Schiffer oder Sport-Star Boris Becker nachzueifern.
Angebot und Infrastruktur boomen
Heute gibt es unzählige Golfclubs und die Ausrüstung ist hochmodern – von Titan-Schlägern bis hin zu aerodynamisch optimierten Golfbällen – und im Internet sowie beim Discounter einfach und kostengünstig erhältlich. Der Markt für Golfreisen ist groß und sehr vielfältig, Spielmöglichkeiten und Mitgliedschaftsformen sind breitgefächert. Karierte Knickerbocker adé – auf den meisten Golfplätzen geht es bunt und locker zu. Ob Manager oder Handwerkerin, engagierter Amateur oder Gelegenheitsgolferin, Grundschüler oder rüstige Seniorin: Golf ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und hat heute den Status eines Sports für Viele erlangt. Nur eine Konstante ist all die Jahrhunderte unverändert geblieben: das Ziel des Spiels. Der Ball muss mit möglichst wenigen Schlägen ins Loch – damals wie heute.
Wichtige Meilensteine
Fazit
Warum begeistert Golf eigentlich seit Jahrhunderten so viele Menschen?
Wer es noch näher wissen möchte, sollte das Golfmuseum Regensburg, Google-Untertitel „Charmantes Museum zur Golfgeschichte“, mit über 1.200 Exponaten quer durch sechs Golf-Jahrhunderte besuchen.
Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung des Golfsports, finden heraus, wann Golf erfunden wurde, und gehen der Frage nach, wo Golf seinen Ursprung haben könnte.
Von den Anfängen …
Der Golf-Ursprung – niemand weiß genau, wann und wo Golf erfunden wurde, aber viele sind sich sicher: Die Wurzeln liegen in Schottland. Dort haben die Menschen schon im Mittelalter mit Schlägern auf Golfbälle geschlagen – allerdings nicht auf perfekten Greens, sondern auf wilden Wiesen und Stränden. Schon 1297 wird auch in Holland Golf gespielt. Der Name „Golf“ stammt vermutlich aus dem niederländischen Wort „kolf“ oder „colf“, das „Schläger“ bedeutet. Die Schotten übernahmen das Wort und entwickelten es weiter – bis es zur heutigen Bezeichnung „Golf“.Im Jahr 1457 ist Golf so beliebt, dass der damalige schottische König James II. es historischen Aufzeichnungen zufolge sogar verbieten lässt. Er meint, dass sein Volk lieber Bogenschießen üben solle. Die Anziehungskraft des Golfsports ist aber so groß, dass das Verbot nicht lange anhält. Schon bald entstehen die ersten Golfplätze, auf denen sich die Spielenden treffen. Dies ist eine Variante der Geschichte. Andere Quellen behaupten, dass bereits im alten China oder im Römischen Reich Spiele existieren, die dem heutigen Golfspiel ähneln. Dass Golf um 1250 in den Niederlanden als Wintersport des Adels entstanden sei, besagt eine weitere Theorie. Ab Beginn des 15. Jahrhunderts beteiligten sich in den langen Wintermonaten auch Bauern an diesem Spiel, das ab dem 16. Jahrhundert durch niederländische Kaufleute nach England gebracht und dort mangels Eisflächen auf Wiesen gespielt wurde. Wer hat den Golfsport denn nun erfunden? Die Niederländer, Schotten, Römer oder Chinesen? Eines ist klar: Die wohl bekannteste Theorie über die Ursprünge des Golfens liegt in der Geschichte Schottlands. Hier werden im 16. Jahrhundert die ersten offiziellen Golfregeln festgelegt, und das Spiel wird immer populärer.
Dem Deutschen Golf Archiv zufolge auch in Deutschland: Hier üben 1575 Kölner Lateinschüler eine virtuelle Golflektion aus einem niederländisch inspirierten Schulbuch, während der Geograph und Pädagoge GutsMuths 1796 Bürgersöhnen das Spiel der ‚Schottländer‘ zur körperlichen und geistigen Übung und Erholung anrät. Spielverliebte Jugendliche in Bad Cannstatt starten um 1890 inspiriert von englischen Internatskameraden ihre 'Out Door Games'. Mit großem Enthusiasmus gehört das Golfspiel am Neckarufer zum Repertoire; Regelkunde inklusive.
… bis heute
Erste Golfplätze und Golfausrüstungen – stell dir vor, du spielst Golf mit einem Schläger aus Holz und einem Golfball, der aus Leder besteht und mit Federn gefüllt ist: So sahen die Anfänge des Golfsports aus. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Golfschläger robuster und Golfbälle langlebiger. Der berühmte Old Course in St. Andrews, einer der ältesten Golfplätze der Welt, gilt als Wiege des modernen Golfs. Dort wurden auch die bereits erwähnten ersten Golfregeln festgelegt.Mit der Zeit entwickelt sich das Material der Schläger weiter und gleichzeitig präzisiert sich die Organisation des Spiels. Die ersten offiziellen Golfclubs entstehen, und die Spieler beginnen, sich in Golfverbänden zu organisieren. Im Jahr 1900 wird Golf erstmals als Disziplin bei den Olympischen Spielen in Paris aufgenommen, 1907 der Deutsche Golf Verband (DGV) gegründet. Richtig in Schwung kommt der Golfsport allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg: In den folgenden Jahrzehnten geht es langsam aber stetig aufwärts. Waren 1951 erst 2.700 Golfende in 39 Clubs aktiv, so zählt der DGV zwanzig Jahre später schon 21.000 Golfende und 100 Clubs.
Golf als Trendsport?
Das ist in den 1970er Jahren noch undenkbar. Damals gilt der Golfsport einer gehobenen, in sich geschlossenen Gesellschaft als elitärer Zeitvertreib. Mehr Wohlstand, Freizeit und Mobilität machen ihn jedoch in den 1980er Jahren für eine wachsende Zahl von Menschen interessant. Noch für einige Jahre bleiben die Golfenden ein recht exklusiver Kreis. Vor der Aufnahme in einen Golfclub ist zu der Zeit häufig eine lange Warteliste zu überwinden, auch zwei Bürgen haben zu müssen gehört damals zur gängigen Praxis. Dennoch steigt die Zahl der Aktiven: 1980 umfasst der DGV schon 49.211 Golfende und 160 Clubs. Mit dem Gewinn des US-Masters-Turnier 1985 in Augusta rückt Bernhard Langer den Golfsport ins Bewusstsein seiner Landsleute und wird zum überaus bekannten Aushängeschild des Sports. Der Golfvirus verbreitet sich weiter: 1990 sind bereits 141.885 Golfende und 313 Clubs im DGV organisiert, heute sind es 686.708 in 821 Clubs.
Mit der Gründung der VcG 1993 und dem allgemein auflebenden Interesse am Golfsport kommt die gesamte Angebotsseite in Bewegung. Flexible Konzepte, günstige Spielgebühren, öffentliche Golfanlagen, zum Großteil sogar ohne Platzreife bespielbar, Kurzplätze und innerstädtische Driving Ranges, Indoor-Golfanlagen, verschiedene Mitgliedschaftsformen und Schnuppermöglichkeiten entstehen und bieten bis heute Jedermann die Möglichkeit, prominenten Golfenden wie Hard-Rocker Alice Cooper, Top-Model Claudia Schiffer oder Sport-Star Boris Becker nachzueifern.
Angebot und Infrastruktur boomen
Heute gibt es unzählige Golfclubs und die Ausrüstung ist hochmodern – von Titan-Schlägern bis hin zu aerodynamisch optimierten Golfbällen – und im Internet sowie beim Discounter einfach und kostengünstig erhältlich. Der Markt für Golfreisen ist groß und sehr vielfältig, Spielmöglichkeiten und Mitgliedschaftsformen sind breitgefächert. Karierte Knickerbocker adé – auf den meisten Golfplätzen geht es bunt und locker zu. Ob Manager oder Handwerkerin, engagierter Amateur oder Gelegenheitsgolferin, Grundschüler oder rüstige Seniorin: Golf ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und hat heute den Status eines Sports für Viele erlangt. Nur eine Konstante ist all die Jahrhunderte unverändert geblieben: das Ziel des Spiels. Der Ball muss mit möglichst wenigen Schlägen ins Loch – damals wie heute.
Wichtige Meilensteine
- 16. Jahrhundert: erste offizielle Golfregeln in Schottland, Entstehung der ersten Golfplätze.
- 1860: Das erste Open Championship – das älteste Golfturnier der Welt.
- 20. Jahrhundert: Golf wird weltweit immer beliebter, es entstehen große Turnierserien wie die PGA Tour.
- Heute: Golf ist ein globaler Sport mit Millionen Fans und Spielenden. Dank technologischer Fortschritte sind Golfschläger und Golfbälle heute präziser als je zuvor, und der Sport begeistert sowohl Freizeit- als auch Profispielende.
Fazit
Warum begeistert Golf eigentlich seit Jahrhunderten so viele Menschen?
- Golf ist eine Mischung aus Konzentration, Technik und Naturerlebnis. Wer einmal den perfekten Abschlag trifft, ist sofort fasziniert. Das Golfspiel fordert Geduld, Präzision und Ausdauer. Es gibt nichts Schöneres, als mit Freund:innen auf dem Golfplatz zu stehen und das Geräusch zu hören, wenn der Golfball perfekt getroffen wird.
- Golf ist gesund: Menschen verschiedener Altersklassen und Spielstärken können den Sport gemeinsam ausüben.
- Die soziale Komponente spielt eine große Rolle. In vielen Golfclubs entstehen neue Freundschaften, Netzwerke und sogar Geschäftspartnerschaften. Wer sich mit dem Golfsport beschäftigt, merkt schnell: Golf verbindet.
- Golf hat vom einfachen Freizeitspiel hin zu einem international anerkannten Sport eine lange Reise hinter sich. Der Sport hat sich über Jahrhunderte hinweg stetig weiterentwickelt und ist offen für jeden. Nicht nur das Equipment, auch die Angebote rund um den Golfsport für Einsteiger und Profis haben sich verändert. Egal, ob du gerade am Anfang stehst oder schon fortgeschritten – Golf fordert heraus und macht einfach Spaß.
Wer es noch näher wissen möchte, sollte das Golfmuseum Regensburg, Google-Untertitel „Charmantes Museum zur Golfgeschichte“, mit über 1.200 Exponaten quer durch sechs Golf-Jahrhunderte besuchen.