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Auch mit flüssigem Sonnenschein schön: das Golfen
Auch mit flüssigem Sonnenschein schön: das Golfen Bild: shutterstock.com/shulers
06.08.2025 / Mixed

Golf bei Regen spielen

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen macht das Golfspielen sicherlich am meisten Spaß. Weniger gutes Wetter ist jedoch kein Grund, zu Hause zu bleiben.
 

Autor:in: Imke Ulrich
Lesedauer 4 MIN
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Der diesjährige Juli war in vielen Teilen Deutschlands deutlich regenreicher als im langjährigen Durchschnitt. Besonders hart traf es die Hamburger: Hier fiel doppelt so viel Regen wie üblich. Doch auch wenn der "flüssige Sonnenschein" Überhand zu nehmen scheint, sollte man sich davon nicht verdrießen lassen. Mit der richtigen Einstellung, Kleidung und Ausstattung geht's. Für viele Golfer:innen stellt das Wetter sogar eine willkommene Herausforderung dar, denn ein regennasser Boden ist weniger leicht bespielbar.
 

Regen – Spiel oder Pause?

Ein kurzer Regenschauer ermöglicht es, eine Pause einzulegen und im Anschluss weiterzuspielen. Hält der Regen an, stellt sich dagegen die Frage: Gehen oder bleiben? Mit der richtigen Kleidung und einem Schutz für die Ausrüstung lässt sich das Golfspiel durchaus fortsetzen. Bei einem Gewitter empfiehlt der Verband der Elektrotechnik (VDE) in seinem Infoblatt "Golf bei Gewitter" jedoch, den Golfplatz sofort zu verlassen. Denn dann besteht durch freistehende Bäume und Hügelkuppen eine relativ große Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden. Zudem sind Gebäude mit Blitzschutz, die bei Starkregen mit Blitz und Donner Unterschlupf bieten könnten, auf der Golfanlage oft weit entfernt.
 

Golfkleidung bei Regen

Hochwertige Regenkleidung, bestehend aus einer Regenhose und einer wasserabweisenden Jacke, oder alternativ ein Regenanzug in Form eines Overalls halten den Körper auch auf dem Golfplatz trocken. Wichtig sind außerdem wasserdichte Schuhe und ein Cap. Mit ihm bleiben das Gesichtsfeld und bei Brillenträger:innen auch die Brillengläser trocken. Bei Dauerregen ist ein Cap allerdings nach einer Weile durchnässt. Es empfiehlt sich daher, zwei oder drei Caps zum Wechseln mitzunehmen. Ebenfalls nicht fehlen dürfen Regenhandschuhe. Mit den besten Handschuhen lässt sich der Schläger selbst dann noch sicher greifen, wenn sie bereits komplett durchnässt sind.

Neben einem perfekten Schutz vor Nässe zeichnet sich gute Regenkleidung durch eine hohe Atmungsaktivität aus. Auch eine ausreichende Bewegungsfreiheit muss gewährleistet sein. Die ehemalige Bundesliga-Team-Kapitänin Isabel von Wilcke empfiehlt zudem, beim Kauf eines Regenanzugs darauf zu achten, dass er möglichst geräuscharm ist. So bleibt die volle Konzentration auf das Training erhalten.

 

Welche Ausrüstung braucht man?

Ein Regenschirm schützt auf dem Weg über den Platz sowohl Golfspieler:innen als auch deren Ausrüstung vor Regen. Während des eigentlichen Spiels ist das jedoch nicht praktikabel – schließlich brauchst du beide Hände für den Golfschläger. Deshalb solltest du zusätzlich gut vorbereitet sein: Einige Handtücher helfen, Schläger oder Hände zwischendurch zu trocknen. Spielst du oft Golf im Regen, kannst du deine Golfschläger außerdem mit Regengriffen ausstatten. Sie machen die Schlägergriffe deutlich rutschfester. Denk aber auch an empfindliche Geräte wie das Smartphone. Werden sie nicht am Körper getragen, sind sie in einer verschließbaren Plastiktüte oder einer Kunststoffbox mit Deckel vor Nässe geschützt.

 

Schläger und Griffe schützen

Die Schläger im Bag hält eine Regenhaube trocken. Noch komfortabler ist ein Trolley mit Regenschirmhalter. Am Gestell eines aufgespannten Schirms kannst du zudem dein Handtuch aufhängen, damit es jederzeit griffbereit ist. Auch kleine, nass gewordene Gegenstände wie Caps und Handschuhe lassen sich am Gestell zum Trocknen aufhängen. Diesen Trick nutzen laut Fabian Bünker, Betreiber einer Golfakademie, sogar Profi-Golfer wie Dustin Johnson.
 

Der Platz bei starkem Regen

Regen weicht den Boden auf. Dies gilt es bei einem Golfspiel zu berücksichtigen, denn auf einem weichen Untergrund rollt der Golfball weniger weit als auf einem trockenen. Eventuell bleibt er sogar liegen oder im Boden stecken. Bei Nässe besteht zudem vor allem beim Rückschwung eine gewisse Rutschgefahr. Isabel von Wilcke empfiehlt deshalb, beim Kauf von wasserabweisenden Schuhen auch auf geeignete Sohlen zu achten.
 

Spielen im Regen: Tipps

Die Frage “Spielt man Golf bei Regen?” lässt sich klar bejahen. Dies gilt für Freizeitspiele genauso wie für offizielle Turniere. Wer im Regen auf den Golfplatz geht, kann sich mental darauf einstellen und sich mit den folgenden praktischen Tipps für Golf bei Regen darauf vorbereiten. Sie stammen von Fabian Bünker und Isabel von Wilcke:
 
  1. Feuchtigkeit schränkt ein, lenkt ab und fühlt sich unangenehm an. Starte im witterungsbeständigen Golf-Outfit bei Regen, halte dich trocken und die Hände warm. Handschuhe und eine Kopfbedeckung dürfen nicht fehlen.
 
  1. Ein Regenschirm am Trolley schützt das Material. Nutze zusätzlich eine Regenhülle für das Golfbag.
 
  1. Nimm zwei bis drei Handtücher für die Hände und das Material mit. Feuchtigkeit macht den Schläger glitschig. Sorge für einen trockenen Griff.
 
  1. Passe das Spieltempo an, denn Regen macht Hänge und Wege rutschig. Langsames Gehen und bewusstes Auftreten sorgen für mehr Sicherheit.Halte den zweiten Golfball griffbereit. Denn wenn ein Ball verloren geht, spart dies Zeit und der Spielfluss wird nicht unterbrochen.
 
  1. Überdenke die geplante Rollbahn, weil die Feuchtigkeit das Rollverhalten des Balls beeinflussen kann. Wasser und weiche Böden bremsen ihn ab.
 
  1. Schätze deinen Score situationsgerecht ein. Wer mit angepassten Erwartungen startet, bleibt gelassener und spielt konzentrierter.
 

Technik und Strategie anpassen

Kennst du deine Carry- und Roll-Distanz mit den verschiedenen Eisen, kannst du beim Golf im Regen zum Beispiel anstelle eines 7er-Eisens ein 6er-Eisen verwenden. Auf diese Weise lässt sich eine kürzere Roll-Distanz durch eine längere Carry-Distanz ausgleichen. Selbst die Carry-Distanz kann Regen reduzieren, denn ein nasser Ball fliegt weniger weit als ein trockener. Du musst daher mehr Kraft einsetzen, damit er die gewünschte Strecke zurücklegt. Gleiches gilt für das Putten. Ein regennasser, feuchter Boden erhöht den Rollwiderstand erheblich. Beim Putten ist daher ein deutlich kräftigerer Impuls erforderlich, um den Ball auf die gewohnte Distanz zu bringen.
 

Gut vorbereitet trotz Regen

Mit der richtigen Ausrüstung macht eine Runde Golf bei Regen fast ebenso viel Spaß wie bei Sonnenschein. Fabian Bünker schätzt in seinem Beitrag jedoch, dass ein regennasser Boden die meisten Golfspieler:innen drei bis fünf zusätzliche Schläge kostet. Schaffst du den gleichen Score wie bei trockenem Wetter, hast du bereits ein sehr hohes Niveau erreicht. Durch das Golfspielen unter weniger guten Bedingungen verbesserst du außerdem deine Fähigkeiten und entwickelst Gelassenheit, die sich auch bei Turnieren bezahlt macht.
 
 
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