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Golfen im Pinienwald
Golfen im Pinienwald Bild: Gloria Hotel & Resort / Gloria Golf Club
22.10.2025 / Reisen

Fairways in Belek

Auf Entdeckungsreise im türkischen Mekka des Golfs: Belek an der türkischen Riviera ist ein echter Hotspot für Golfende aus aller Welt. Zwischen Mittelmeer, Pinienhainen und luxuriösen Resorts hat sich die Region zu einem Paradies des Golfsports entwickelt.
 

Autor:in: Thomas Radler
Lesedauer 6 MIN
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Zahlreiche Top-Plätze, atemberaubende Landschaften und ganzjährig milde Temperaturen lassen das Gofherz höherschlagen. Ich habe das Vergnügen, auf zwei der eindrucksvollsten Anlagen zu spielen: auf dem Old Course des Gloria Golf Clubs und auf dem Olympos Course des Cullinan Links Golf Clubs. Zwei Plätze mit einem ganz eigenen Charakter, jeder für sich ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
 

Gloria Old Course

 
Golftradition unter Pinien: Der im Jahr 1997 eröffnete Old Course des Gloria Golf Clubs ist bereits eine Legende in Belek. Die Anlage liegt in einem von kleinen Seen durchzogenen Pinienwald. Es ist ein Platz, der nicht auf Effekthascherei setzt, sondern auf spielerische Raffinesse, Natürlichkeit und ein harmonisches Design.
 

Mut wird belohnt

 
Die 18 Löcher des 6.529 Meter langen Meisterschaftsplatzes sind technisch anspruchsvoll: enge Fairways, Doglegs, durchdachte Bunkerpositionen – statt reiner Schlagkraft sind hier Köpfchen und Strategie gefragt. Besonders eindrucksvoll: das achte Loch, ein Par 4 mit einem Wasserhindernis auf der rechten Seite, das sich bis kurz vors Grün zieht. Wer hier mutig attackiert, kann belohnt werden – oder baden gehen. Und so ist es mir dann auch passiert –mit dem Fairway-Holz eigentlich gut getroffen, aber doch den entscheidenden Tick zu kurz.
 

Herausfordernd und makellos

Was den Old Course so besonders macht, ist sein „natürliches” Spielgefühl. Kein Loch wirkt konstruiert, alles scheint sich organisch in die Landschaft zu fügen. Auch der Pflegezustand ist trotz hochsommerlicher Temperaturen top: Die Grüns sind schnell und herausfordernd, die Fairways makellos. Kein Wunder, dass der Kurs regelmäßig in den Top 10 der besten Plätze der Türkei gelistet ist. 
 

Olympos Course

 
Sportlicher Nervenkitzel direkt am Meer: Am nächsten Tag geht es auf den Olympos Course des Cullinan Links Golf Clubs – einen modernen Links-Kurs mit spektakulären Perspektiven auf das blau leuchtende Mittelmeer. Der Kurs gehört zur neuesten Generation der Golfplätze in Belek. Erst vor wenigen Jahren fertiggestellt, ist er Teil einer beeindruckenden Anlage mit zwei 18-Löcher-Plätzen, modernstem Clubhaus und direktem Anschluss an ein Luxusresort. Der Olympos Course ist dabei die sportlichere Variante. Der Kurs wurde ursprünglich mit dem Ziel entworfen, hier internationale Turniere auszurichten. Und das spürt man bei jedem Schlag.
 

Nass & atemberaubend

 
Der Platz ist offen gestaltet, mit großzügigen Fairways, aber auch viel Wasser. Fast jede Bahn hat zumindest ein kleines Hindernis, das zur Taktik zwingt. Besonders in Erinnerung blieb mir Loch 16 – ein kurzes Par 3 über einen künstlich angelegten See auf ein Halbinsel-Grün. Die richtige Schlägerwahl ist hier wie so oft entscheidend und dazu bietet sich auf dem Abschlag ein atemberaubender Anblick, vor allem am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief über dem Mittelmeer steht.
 

Musikalischer Abschluss?

 
Das Clubhaus des Clubs gleicht einem Boutique-Hotel: stilvoll, lichtdurchflutet, mit tollem Ausblick auf den Platz und die Küste. Einziger Wermutstropfen: Auf dem Klavier in der Lobby steht ein Schild, dass eindrücklich darauf hinweist, dass hier nur Profi-Musiker spielen dürfen. Schade eigentlich, einer meiner türkischen Golffreunde ist ein ziemlich begabter Hobby-Pianist, das wäre dann auch musikalisch der perfekte Abschluss der Runde gewesen.
 

Und abseits der Grüns …

 
Auch die größten Golf-Fanatiker sollten sich in Belek mal eine Pause von Grüns und Fairways gönnen. Nur rund 45 Minuten entfernt liegt die antike Hafenstadt Side – eine der geschichtsträchtigsten Städte Anatoliens. Schon der Spaziergang durch die Altstadt ist wie eine Zeitreise: Säulenstraßen, Tempelruinen, byzantinische Kirchenfragmente und osmanische Häuser säumen die engen Gassen.
 

Kultur & Tempel

Höhepunkt ist das große römische Theater – eines der am besten erhaltenen seiner Art. Es bot einst Platz für 15.000 Zuschauer und steht eindrucksvoll in der offenen Ebene, umgeben von Ruinen und Palmen. Die Akustik? Noch heute so gut, dass man ohne Mikrofon von der Bühne aus bis in die obersten Reihen gehört wird. Nur wenige Schritte weiter stößt man auf die Überreste des Apollon-Tempels – direkt am Meer gelegen, mit perfektem Blick auf den Sonnenuntergang. Die weißen Säulen vor dem orange leuchtenden Horizont gehören zu den ikonischsten Fotomotiven der Türkei – und wirken in der Realität noch eindrucksvoller als in jedem Prospekt.
 

Bummeln & Genießen

 
Zum Abschluss des Tages dann ein Abstecher in die autofreie Altstadt von Side. An der Promenade säumt ein Restaurant das andere, in den Gassen ein vielstimmiges Stimmengewirr und auf den Speisekarten eine internationale Mischung. Mit etwas Glück findet sich dann noch ein Logenplatz für ein Dinner inklusive spektakulärem Sonnenuntergang, der perfekte Ausklang der Reise ins Golf-Mekka an der türkischen Riviera.
 

Fazit

 
Was bleibt von diesen drei Tagen Golf in Belek? Zuerst einmal der Eindruck, dass hier für jeden Spielertypen etwas geboten wird. Der Gloria Old Course ist perfekt für Genießende, Strategen und Fans klassischer Golfarchitektur. Der Olympos Course ist moderner, ein spektakulärer Links-Kurs mit atemberaubenden Perspektiven aufs Mittelmeer, die ich persönlich in dieser Fülle so noch nie auf einem Golfplatz erlebt habe. Und wer zwischendurch mal den Schläger gegen den Fotoapparat tauscht, kann inmitten außergewöhnlich gut erhaltener Monumente verschiedenster antiker Epochen auf Zeitreise gehen. Ich jedenfalls weiß schon jetzt: Das war hoffentlich nicht mein letzter Abschlag in Belek. Ich komme wieder – für weitere tolle Plätze, die es hier zu entdecken gibt. Und für die Magie der Vergangenheit.
                                                                                                                 
Einreise:
Gültiger Reisepass oder Personalausweis, ein Visum ist nicht erforderlich.
 
Flugtickets:
Von Deutschland nach Antalya mit verschiedenen Fluggesellschaften ab circa 200,- Euro pro Person.
 
Hotels, z.B.:
Gloria Golf Resort: DZ ab 300,- Euro pro Nacht
Paloma Grida Resort: 7 Nächte/DZ über TUI ab 550,- Euro pro Person
Hotel Akra: DZ ab 120,- Euro pro Nacht
 
Greenfees (saisonabhängig):
Gloria Golf Old Course: 18 Löcher, 145,- Euro
Cullinan Links Golf Club: 18 Löcher, 150,- Euro
 
Tipp für Golf- und Kulturreisende: Viele Hotels in Belek bieten organisierte Ausflüge nach Side an – inklusive Guide. Wer flexibel bleiben will, kann bequem mit dem Mietwagen fahren.
 
 
 
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