Golfer oder nicht?
Warum ich glaube, dass ich golfsüchtig bin: Wenn ich auf einer Veranstaltung jemanden kennenlerne und merke, dass wir so gar keinen Draht zueinander haben, frage ich nach einiger Zeit manchmal: "Spielen Sie Golf?" Von der Antwort hängt dann der weitere Verlauf der nächsten Minuten ab, wenn nicht sogar der Ausgang des ganzen Abends. Möglichkeit A: "Nein, dafür habe ich keine Zeit." In diesem Fall lächle ich huldvoll und hauche jovial im Weggehen: "Ich schon." Möglichkeit B: "Nein, und mit meiner Freizeit kann ich Besseres anfangen." In diesem Fall sollte der Gesprächspartner mit despektierlichen Blicken und totaler Nichtachtung umgehen können oder schnell laufen können. Möglichkeit C: "Ja, ich spiele leidenschaftlich Golf!" Steinzeitgehirn wird aktiviert "Ha! Der golft, der mein Stamm, der gut. Freund!" und wir reiten Hand in Hand in den Sonnenuntergang.
Don’t drink and golf
Woran ich noch gemerkt habe, dass ich – sagen wir mal – wohl ganz gerne Golf spielen muss? Es war der Anruf eines Freundes, bei dem ich am Abend vorher auf einer Gartenparty war. Es war eine schöne Party, daran konnte ich mich noch erinnern. Wir hatten viel Spaß. "Prost" war wohl die am häufigsten gerufene Aufforderung an diesem Abend. "Wie geht es dir?", fragte mein Bekannter vorsichtig und leise am nächsten Morgen ins Telefon. "Es geht so", bekam ich gerade so heraus und versuchte mich nur langsam zu bewegen, damit mein gefühlt doppelt so großer Kopf nicht irgendwo anstieß. "Das war eine tolle Party gestern! Danke nochmal für die Einladung!" "Gerne doch, es war schön, dass du da warst ... (Pause) ... ihr hattet ja noch ordentlich Spaß im Garten mit den Schlägern?" "Welche Schläger?" "Meine Golfschläger! Und was ich noch fragen wollte: Hast du eine gute Haftpflichtversicherung?" ... Au weia!